Kemnath. Über ein mögliches Kemnather Innovationszentrum sprach der MU-Bezirksvorsitzende Benjamin Zeitler bei einer offenen Vorstandschaftssitzung des Kreisverbandes der Tirschenreuther Mittelstandsunion im CoWorking in der Röntgenstraße.
Die Vision ist, so Benjamin Zeitler eingangs, dass das Kemnather Land nach innen und außen als Zukunftsregion für Innovationen wahrgenommen wird. Der Landkreis Tirschenreuth gilt laut einer Handelsblatt-Prognose aus dem Jahr 2022 zwar als Region mit ausgeglichenen Chancen und Risiken. Um den Blick aber über den Tellerrand zu werfen, besuchte eine Kemnather Delegation bereits im gleichen Jahr die Firma „TeleskopEffekt GmbH“ in Mittweida, deren Geschäftsführer Benjamin Zeitler ist, und blickte den Verantwortlichen vor Ort über die Schulter. Es gelang dort die Region im Verbund mit der Wirtschaft, der Hochschule und der Politik in eine Vorzeigeregion zu entwickeln.
So entstand ein Innovationszentrum mit vielen Forschungsprojekten, die beispielsweise die Behörden bei der Digitalisierung unterstützen oder sich den Themen Blockchain, Unternehmensnachfolge oder Nachhaltigkeit annehmen. Auch im Kemnather Land sind solche großen Flaggschiffe vor allem in der Wirtschaft ansässig mit denen Kooperationen möglich sind, womit man die Region noch attraktiver nicht nur für Arbeitnehmer und Arbeitgeber machen kann. Zeitler verwies dabei auch ganz bewusst auf die zentralen Lage in der nördlichen Oberpfalz, wo es zudem auch nur einen Katzensprung ins benachbarte Oberfranken ist.
Ziel für dieses ergänzende Ökosystem ist neben der Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Fokussierung auf Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Ebenso steht die Förderung von Unternehmensgründungen mit der Schaffung eines attraktiven Umfelds für neue Firmen und Innovatoren im Fokus. Auch der Aufbau von neuen Partnerschaften mit nationalen und internationalen Innovationsführern soll das Kemnather Land zu einem Innovationszentrum mit Strahlkraft über die Region hinaus langfristig entwickeln.
Weitere Anregungen auf diesem Gebiet holte man sich beim Bayerischen Innovations- und Transformations-Zentrum (BITZ) in Oberschneiding, das seit dem Jahr 2019 aus der Technischen Hochschule Deggendorf entstand. Deren Leiter Professor Peter Schmieder, ein gebürtiger Tirschenreuther, referierte zu diesem Thema bei der Mittelstandsunion bereits beim Karpfenessen im letzten Jahr, erinnerte Kreisvorsitzender Leonhard Zintl. Das dortige BITZ entwickelte mit dem Silicon Valley Programm eine Kooperation der TH Deggendorf mit der Santa Clara University im Herzen des Silicon Valley. Schon über 100 Teilnehmer und 70 Start Ups haben dieses Programm durchlaufen.